Ich geh schaukeln

Du musst abliefern. In Bewegung bleiben. Rolling stone. Eine gute Performance ist die halbe Kür. Im Kleinen groß sein. Groß sein und dabei artig bleiben – und irgendwie wild und irgendwie frei. Die Kinder zu offenen Menschen erziehen, obwohl du selbst manchmal mehr als fest bist. Dein eigenes „Fest sein“ reflektieren und darin die Ressource finden. Im Unperfekten perfekt sein. Im Unglücklich sein, hübsch aussehen und dabei echt rüberkommen. Die eigene Stärke fühlen, Muskeln spielen lassen und gleichsam das eigene Rückgrat nicht spüren. Authentisch und erhobenen Hauptes die guten Aussichten suchen, während du eigentlich lieber gekrümmt und mit Buckel den Kopf in den Sand stecken willst.
Hilft nichts.
Abliefern.
Impressed und depressed.
Hat beides mit Druck zu tun, nur irgendwie anders. Gegensätze ziehen sich ja an, sagt man zumindest. Aber wozu und vor allem wofür?
Was mache ich hier? Wer bin ich?
Ein Lieferdienst? Und wer bestellt den ganzen Kram?

Wie, ich?

Fuß raus. Tür auf. Geht nicht. What?

Stop! Natur wächst auch nicht ständig. Es gibt Phasen, da zieht sie sich zurück und sammelt im Inneren neue Kräfte. Weil es Sinn macht. Weil das Wachstum ist. Alles andere ist Wahnsinn – auch ohne Wolfgang Petrys Beitrag zur Hölle, Hölle, Hölle.
Ich kann nicht immer performen, muss ich auch nicht. Es sei denn, ich erwarte es von mir. Dann könnte allerdings die Frage sein, weswegen und wofür ich das tue und worum es dabei noch geht?

Es ist okay, auf der Suche nach einem stillen Moment, heimlich vor den Kindern ins Bad zu flüchten und die Tür abzuschließen! Stilles Örtchen sagt man doch. Es ist okay, sinnentleert auf den Bildschirm zu schauen und nichts dabei rauskommen zu lassen! Es ist okay, im Teammeeting zu sitzen und „lalalala“ zu denken! Es ist okay, gedankenverloren durch die Straße zu irren, weil sich hier neue Weg auftun können!
Und es ist in jedem Fall okay, Pause zu machen und für sich zu sorgen! Es ist okay, du bist okay! Beine baumeln, Gedanken beobachten und Seele schaukeln lassen. Ist garnicht so schlimm. Eher gut. Auch für die Kinder und alle anderen. Die lernen dadurch besser, was Selbstfürsorge bedeutet und wie man sie leben kann. Motto? „Mir reicht`s gerade, ich geh schaukeln!“

Schwingende Grüße.

Manoni